Ein-schneidendes Willkommen
Nein, ich habe dieses Wort nicht gewählt, weil ich ein Ex-Borderliner auf dem digitalen Weg zur Rehabilitation bin. Auch nicht, weil ich denke, dass es hier für jeden ab sofort die geistige Offenbarung als Fast-Food-Injektion intramuskulär zu vergeben gibt. Ich habe dieses Wort gewählt, weil ich die Leute, wie jeder gute Werbetreibende übrigens, nicht mit langweiligen 0815-Vokabeln und manipulativen Nachrichteninhalten zum Gähnen bringen will.
Ich weiß, dass der ein oder andere gerade imaginär das letzte Drei Fragezeichen Taschenbuch in seinem Schädel durchblättern wird, mit der Intention, danach zu suchen, ob sie jemals etwas von einem Blog haben durchscheinen lassen, in dem ein augenscheinlich Verrückter seine Leser zur Weißglut bringen will. Nein, diese Frage kann und muss ich leider verneinen, da meine Connections zu Justus, Peter und Bob in vergangener Zeit einfach zu sehr ins Wanken geraten sind.
Um der Angelegenheit hier ein bisschen mehr Individualität und Sinn zu verleihen, möchte ich gerne näher darauf eingehen, was mich zu diesem waghalsig-bescheuerten Projekt motiviert hat. Zum Einen möchte ich meine Rechtschreibfähigkeiten verbessern. Obwohl ich nicht der allerletzte Picaldijacken-tragende Berufsschüler bin, denke ich, dass es da doch einigen Bedarf gibt, aus diesem Grund sind Rechtschreib- und sonstige Verbesserungsvorschläge gerne gesehen. Andererseits möchte ich, wie jeder Blogger vermutlich, versuchen, mein Publikum zu unterhalten.
Sollte überhaupt irgendjemand den Weg von diversen Pornoseiten, bei denen Videos nach zwei Stunden schon über 200.000 Views haben, oder Social-Networks, wo sich Heinz-Werner über die brandgefährlichen Fallen beschwert, die ihm bei der Installation seines neuen UKW-Radios in den Weg gelegt wurden, hierher verirren, dann möchte ich meine Besucher nicht mit den akribisch genau belegten Wetterfakten über Hinterposemuckel belasten, sondern mit Sätzen, die vor Kommas, Ironie und Sarkasmus nur so triefen, unterhalten. Mit dem Hypotaxen-Overload will ich nicht krankhaft bekannte Schriftsteller wie Thomas Mann und Heinrich von Kleist mimen. Ich will mich auch nicht auf eine Stufe mit JUGENE stellen, sondern Verwirrung und Konzentration bewahren. Man sollte sich als Leser dabei bewusst werden, was an meinen kritischen Ansichten wahr sein könnte und was mit Vorliebe im Berthold-Brecht-Style hinterfragt werden kann und sollte. Ich stelle meine Meinung logischerweise nicht über die der anderen, hoffe jedoch, dass ich den ein oder anderen Leser mit meiner Ansicht peripher tangiere.
Mein Masterplan beruht dabei auf dem Prinzip der antididaktischen Reduktion. Was vollkommen dämlich klingt, ist es auch, denn ich werde in den nächsten Tagen einfache Sachverhalte überflüssig komplex visualisieren. Hört sich erst einmal unsinnig schlimm an, wird aber vermutlich relativ witzig werden. Der sogenannte Gag-Faktor, den Leute, die von Pornoseiten hierher gefunden haben, kennen werden, bekommt somit eine völlig neue Doppeldeutigkeit. Ich werde deshalb in Zukunft Wörter willkürlich mit der einzigen zweifachen Bedingung auswählen, dass sie sich in alphabetischer Reihenfolge befinden und mir etwas Spannendes über sie einfällt. Denn dann, und nur dann, kann ich meine übertrieben-intolerante und zeitgleich extrovertierte Meinung dazu offenbaren.
In diesem Sinne wird es wohl doch die ein oder andere Inspiration für den ein oder anderen. Bis dahin, euer leblogger.
leblogger am 12. Februar 11
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2 Kommentare
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Als ich mir den Text durchlas huschte dann und wann ein grinsen über meine Lippen
das mit den pornoseiten und den 200.00 Views .. da muss ich dir wirklich recht geben :D
Leblogger,
beantwortest Du Deine Frage erst im nächsten Beitrag? Warum gerade "ein-schneidendes" Willkommen?
Du scheinst witzig und schreibst so enttäuschend schwerfällig. Du scheinst klug, warum versuchst Du das im Text so zwanghaft zu beweisen?
Mecker: Wenn Brecht Style gehabt hätte, wären wir nie in den Genuß seiner zauberhaften Schweinerein gekommen, zum Glück hatte er Stil, seinen ganz eigenen.